Gestern übergab ich 200 Kalender für 2021 an Inhaftierte. Viele waren auf ihrem Haftraum und es war Zeit für einen kurzen Plausch.
Das kommende Jahr hat 365 Tage. Schriebe jeder der 200 Aufgesuchten ein Tagebuch, dann summierten sich die Erzählungen auf 73.000 Tage. Was kann da alles passieren?
Gäbe es diese Tagebucheinträge, es wären Geschichten von Menschen am Rand der Gesellschaft. Inhaftierte haben keine Lobby. Wer im Gefängnis sitzt, sitzt am Rand.
Für mich ist es schon aussagekräftig, dass Gott für die Umstände und den Ort der Geburt seines Sohnes auch den Rand wählte. Den Rand der Gesellschaft. Anders kann ich es nicht bezeichnen, wenn jemand keinen Ort unter den Menschen findet um geboren zu werden und stattdessen auf einen Stall zurückgreifen muss.
Er kommt zu seines Gleichen hier im Gefängnis.
ich werde bemüht Jesu Gleichen ehrfurchtsvoll zu begegnen.